Es ist viel Zeit vergangen seit meinem letzten Feierabend im Tarnzelt.
Fehler erkannt und behoben sagte ich mir als ich um etwa 19:00 das Tarnzelt am Waldrand aufstellte und darin verschwand. Und schon bald stellte sich das gute alte Gefühl wieder ein unsichtbar, aber auch unwichtig zu sein . Das herrliche Abendlicht schien bis zum Sonnenuntergang zu bleiben und weil ich mir keinen Erfolgsdruck auferlegte wurde es ganz angenehm 20:00 Uhr. Da plötzlich springen in jugendlichem Übermut zwei Rehe aus dem nahen Waldrand, Distanz nur etwa 35m von mir. Zielstrebig in Richtung Kleefeld gehend und springend, nähern sie sich mir bis auf 22m. Ich tue was ich kann und trotz Puls bis in den Hals, verhaue ich weniger Chancen als befürchtet. Die zwei sichern zwar immer in meine Richtung aber meine Tarnung scheint zu genügen. Dann streifen sie weiter von mir weg und ich beginne wieder normal zu atmen. Zwei weitere Rehe brechen weit weg von mir aus dem Wald, aber nie stehen die vier dicht genug beisammen, dass sich daraus ein Bild ergeben würde. Dann wieder recht nahe bei mir eine Ricke, sehr vorsichtig, sehr zögerlich, den Blick immer von mir weg. Nach fast 5 Minuten folgt ihr Kitz, noch vorsichtiger noch zögerlicher und springt kurz darauf ins Unterholz zurück. Ich erkenne keinen Grund dafür, die Ricke folgt ihm. Alle Rehe auf der Wiese verschwinden im schützenden Wald und ich bin froh. Die Sonne ist untergegangen und ich mag es gar nicht, Rehe zu erschrecken. So kann ich aus dem Zelt, zusammenpacken und mit einem wohligen Gefühl im Bauch nach Hause radeln.