Letzten Sonntag herrschte bei uns das übliche Herbstwetter. Hochnebel mit einer Obergrenze von etwa 700 müM, oben Sonne, unten Grau. Erst Nachmittags kam ich dazu, raus zu gehen.
Über dem Nebel werden sich die Sonnenhungrigen schon auf den Füssen herum treten, dachte ich mir, da zieht es mich nicht hin. Also dann aber nicht stumpfes Grau, sondern richtigen Nebel, weiss, fluffig und dicht. Ich hatte mal irgendwo gelesen: „Ich liebe den Nebel, er macht die Welt so klein, dass ich sie verstehen kann.“ Genau das brauchte ich jetzt, die Welt verstehen können.
Also ab in den Heidi-Wald ob Leuzigen BE. Zwar wurde der Nebel wie gewünscht immer dichter, aber so richtig dick war er nicht. Heilsam wirkte er trotzdem auf mich. Sanft umschloss er alles, waberte zwischen Bäumen hindurch und dämpfte alle Geräusche.
Man kann Unangenehmem aus dem Weg gehen, oder man lässt sich darauf ein, dann aber richtig, das wurde mir im Heidi-Wald klar.