Zu Fuss über die grosse Scheidegg, von Grindelwald nach Meiringen zu Wandern, war einer unserer Pläne für unsere Sommer-Kurzferien. Bei heissem Sommerwetter flüchten wir aus dem überfüllten Zug in Grindelwald. Noch einen Kaffee mit Blick an den Eiger, dann verlassen wir den quirligen Ferienort. Über frisch gemähte Wiesen und duftendes Heu steigen wir Höhenmeter um Höhenmeter und bald umfängt uns die erhoffte Ruhe. Mit uns steigt aber auch die Sonne und die letzten Anstiege sind sehr schweisstreibend. Um so mehr geniessen wir das Bergrestaurant mit seinen Erfrischungen. Leider ziehen abends die Wolken zu und aus der erhofften blauen Stunde zum fotografieren, wird die graue Stunde.
Um 05:20 Uhr schlüpfe ich, noch bevor der Wecker dies fordert, aus dem Bett und ein Blick durchs Fenster genügt: klarstes Morgenlicht, jetzt bloss raus. Der Eiger ragt kalt aus den intensiven Farben des Morgenlichts, über Meiringen glüht eine kleine Herde von Schäfchenwolken ich bin wortwörtlich hin- und hergerissen.
Der Abstieg, vorbei an der Rosenlaui ist abwechslungsreich und erst unten im Tal, auf den letzten Kilometern zum Bahnhof wird die Hitze wieder schier unerträglich. Zwei wunderbare Tage im Berner Oberland gehen so zu Ende.
