Es gibt Gelegenheiten, die stellen sich nur selten ein. So bereit zu sein, dass man diese auch nutzen kann, ist eine der grössten Herausforderungen in der Tierfotografie. Als unvermittelt eine Rohrweihe auftauchte, hätte ich beinahe fast komplett versagt.
Die Rauchschwalben sind zurück und fliegen trotz der ruppigen Bise über die Wasseroberfläche und jagen die ersten Insekten. Das freut mich einerseits, erschwert aber mein Ansitzen auf fliegende Vögel stark. Sie sind zu schnell für mich, scheiden also als Sujet aus. Wenn ich jeweils so dastehe und auf anfliegende Vögel warte, erweitert sich mein Sichtfeld und stellt auf das Erkennen von bewegten, sprich fliegenden Objekten um. Andauernd lenken so die Schwalben meine Aufmerksamkeit auf sich, nur um dann als viel zu schnell taxiert zu werden.
So kommt es dann wie es kommen muss. Erst spät nehme ich die anfliegende Rohrweihe vor dem Auenwald-Hintergrund überhaupt wahr und durch die Bise ist der artspezifisch „gaukelnde Flug“ noch einiges „eckiger“. Wer schon einmal versucht hat mit 700mm Brennweite fliegenden Vögeln zu folgen, wird wissen wie ich zu kämpfen hatte. So bleibt die Ausbeute weit hinter dem zurück, was ich mir aus so einer Gelegenheit wünsche. Weil meine Kamera nicht allzu schnell ist, führt dann ein Blinzeln mit der Nickhaut des Vogel zu weiterem Ausschuss.