In der Hoffnung, ein vorwitziges Kiebitzküken möge sich nahe an den Beobachtungshügel wagen, fahre ich ins Fraubrunnenmoos. Am Morgen fror ich noch bei 2° auf dem Fahrrad, jetzt am Abend ist es herrlich mild und um mich summt, surrt und zwitschert es in allen Variationen.
Die Altvögel der Kiebitze fliegen die üblichen Attacken gegen die aufdringlichen Krähen, einige rufen ihren Küken welche in der Vegetation irgendwo ihr erstes Futter suchen. Aber nur kurz sehe ich eines von ihnen, zum fotografieren viel zu weit weg. Trotzdem geniesse ich es sehr hier zu stehen.
Die Sonne nähert sich dem Horizont und lässt alles in ihrer Richtung erglühen, alles in der Gegenrichtung taucht sie in warmes Gelb, später gar Rot. Da sich innerhalb des Elektrozauns, welcher die Kiebitze vor Nesträubern schützt, nicht viel fotogenes geschieht geniesse ich meine Umgebung. Und plötzlich, die Sonne geht gerade unter, geschieht allerlei.
Ein Rehbock treibt schon mal eine Ricke über die Wiese, die aufgeregten Kiebitze weisen mich auf einen Fuchs hin, der sich allerdings mehr für die Mäuse unter dem geschnittenen Gras interessiert und als ich, mangels Licht, zusammengepackt habe, sitzt am Wegrand ein Hase und meditiert ins Abendrot. Mir gelingen zwar nur unzulängliche Dokumentationsfotos aber mit einer wohlig, friedlichen Stimmung fahre ich heim.