Tierfotografie erfordert gelegentlich blitzschnelle Entscheidungen. Dabei kann man halt auch mal falsch wählen. Das ging so:
Ich sitze so in meinem Tarnzelt und warte. Meist stellt sich bei mir dann eine spezielle Mischung aus entspannter Ruhe und aufgeregter Erwartung ein. Urplötzlich nehme ich wahr, dass ein Vogel über mich hinwegfliegt und vor mir in der Wiese landet. Ein Mäusebussard hat im Gras etwas entdeckt. Sofort frage ich mich, ob ich warten soll bis er auffliegt, was bedeutet, dass ich den Autofokus auf mehrere Felder erweitern muss, um den Bussard in der Luft verfolgen zu können, oder soll ich mit einem einzelnen Messfeld versuchen den Kopf der aus dem Gras ragt scharfzustellen. Ich entscheide mich für das zweite und damit genau falsch! Die einzige Auslösung ist erst abgelaufen, setzt der Vogel zum Auffliegen an. In einem Sekundenbruchteil muss ich mich wieder entscheiden ob ich mit dem einzelnen AF-Feld versuchen soll, oder die Sekunde verbrauche um mehrere zu wählen und schon wieder entscheide ich mich falsch. So bleibt mir am Schluss statt einer schönen Sequenz vom Start eines Bussards nur ein Bussardkopf und eine einzige scharfe Flugaufnahme!
Ach ja, die Rehe kamen dann auch noch, nur nicht dort wo ich sie erhofft hatte.
Und auf dem Heimweg standen noch zwei Jungfüchse in der Dämmerung.