Will man Vögel im Flug einigermassen einfrieren, braucht man genug Licht, oder wenn dies wie Heute nicht vorhanden ist, eine hohe Empfindlichkeits-Einstellung. Und mit etwas Vorsicht kann man positiv überrascht werden. Bei einigen Naturfotowettbewerben ist in den Teilnahmebedingungen festgelegt, wie stark aus dem Rohbild „gecroppt“, will heissen ausgeschnitten, werden darf. Bei vielen engagierten Naturfotografen ist croppen verpönt, denn wer nachträglich am Computer den Bildausschnitt verändern müsse, tue dies weil er nicht fähig sei, schon bei der Aufnahme das Bild richtig zu gestalten. Ich halte wenig von solchen Regeln. Oft empfinde ich das Seitenverhältnis von 2:3 nicht für passend und manchmal reicht mir schlicht die verfügbare Brennweite nicht für den gewünschten Abbildungsmassstab. Trotzdem gebe ich mir Mühe, die verfügbare Sensorfläche möglichst optimal auszunutzen. Dies aber mehr aus technisch, qualitativen Gründen. Jede „Ausschnittvergrösserung“ verstärkt Unzulänglichkeiten bei der Bildqualität mit. Vögel im Flug (BIF, birds in flight), jedenfalls schnellfliegende Arten wie Enten, gelingen mir aber selten ohne nachträgliche Ausschnittkorrektur.
Heute lag wieder der typisch dunkelgraue Hochnebeldeckel auf dem Mittelland und dies ausgerechnet, wenn die Stockenten für einmal grosse Lust zeigen zu fliegen. Um wenigstens annähernd 1/1000s zu erreichen brauchte ich ISO 3200. Normalerweise reicht dies mit der 7D MkII und ihrem APS-C Chip nur ganz knapp um meine qualitativen Ansprüche zu erfüllen. Mit viel Sorgfalt und noch mehr Glück, gelangen mir einige Aufnahmen die Fullframe (ohne Ausschnitt) schon passen und so bin ich jetzt, trotz High-ISO mit der Qualität recht zufrieden.