Neulich am Neuenburgersee staunte ich nicht schlecht, als derselbe Eisvogel auf zwei verschiedenen Ästen, in komplett unterschiedlichen Farben erschien.
Es ging so. Wir sassen im Hide des Naturzentrums Champ Pittet und ein Eisvogel landete rechts vor uns auf einem Ast. Die Sonne beschien ihn ungefähr im rechten Winkel zu unserer Blickrichtung. Nach einem erfolglosen Jagdversuch landete der selbe Vogel auf einem Ast zu unserer Linken. Dadurch schien die Sonne über unser Versteck ziemlich genau aus unserem Rücken auf den Eisvogelmann. Schon beim Hinsehen, aber noch deutlicher beim Kontrollieren der Aufnahmen auf dem Display, viel mir auf, dass das blaue Gefieder in Grün gekippt war. Zur Erinnerung, die Aufnahmen waren innerhalb von zwei Minuten entstanden, eine Änderung der Lichtqualität der Sonne somit ausgeschlossen. Ich glaubte die Ursache zu kennen, denn obwohl der automatische Weissabgleich heutiger Kameras recht zuverlässig funktioniert, kann er sich auch mal irren.
Erst zuhause, als ich in Lightroom diesen Weissabgleich zwischen beiden Aufnahmen synchronisiert und somit die, vermeintlich fehlbare, Automatik eliminierte hatte, wurde mir klar, wie stark das schillernde Gefieder des Eisvogel auf die Lichtrichtung reagiert.
Die untensteheden Bilder sind nach den räumlichen Gegebenheiten, und nicht nach der zeitlichen Abfolge angeordnet. Das heisst, zuerst habe ich das rechte und nach 90 Sekunden das linke Bild aufgenommen.