Regelmässig jeden Winter entzücken mich Schwanzmeisen mit ihren quirligen, akrobatischen „Turnübungen“ in den Zweigen. Bisher bin ich ihnen diese Saison noch nicht begegnet, aber heute streifte ein Trupp, wie gewohnt, am Beobachtungsturm beim Gerlafingerweiher vorbei. Ihr Gezwitscher kündigte sie schon an, als sie noch einige Sträucher vom Turm entfernt waren und so hatte ich genügend Zeit mich auf sie einzustellen. Wenn sie dann direkt neben mir (Heute leider allerdings meist unter mir) Knospen von den Stängeln picken, ist keine Zeit mehr, Kameraeinstellungen zu ändern oder den Platz auf dem Turm zu wechseln. Hätte mich jemand von weitem beobachtet, er hätte wohl gedacht ich sei irr oder ich kämpfte mit einem Mückenschwarm, so fuchtle ich jeweils mit dem 500er herum. Die niedlichen Schwanzmeisen sind mein ultimativer Geschwindigkeitstest beim anvisieren, fokussieren und wählen des Bildausschnitts. Wer jetzt denkt, die modernen Autofokus-syteme machten ein Anmessen mit dem zentralen AF-Messfeld und anschliessendem wählen des Bildausschnitts überflüssig, vergisst die allgegenwärtigen Zweige. Nur das kleinste und präziseste AF-Messfeld vermag zwischen den Ästen die kleinen Vögel, möglichst genau beim Auge, scharf zu erfassen. Ist dies in einem Sekundenbruchteil erledigt, bleibt oft kein zweiter Wimpernschlag mehr Zeit um den Bildausschnitt zu korrigieren. So bleibt die Bildausbeute bei einem 2-3 minütigen Besuch des Trupps meist bescheiden und schon flattert und hüpft die quirlige Schar zum nächsten Baum.