Manch Einer denkt sich jetzt vielleicht: „Urs muss sich jetzt wieder selber bestätigen, dass es richtig war auf die EOS 5DsR umzusteigen!“ Und wer so denkt liegt sicher nicht ganz falsch. Da ich diesbezüglich aber niemandem Rechenschaft schuldig bin, geht es mir auch mehr darum zu zeigen, was die Kamera leistet und was nicht. :-)
Biber zu fotografieren ist am einfachsten an Sommerabenden. Die vorwiegend nachtaktiven Tiere gehen vielerorts schon auf Futtersuche wenn es noch recht hell ist. Mit Empfindlichkeitseinstellungen zwischen 800 und 6400 ISO muss man aber trotzdem rechnen, denn so gut moderne Bildstabilisatoren auch sind, ein kauender Biber bewegt sich halt und da nützen die Wunderwerke moderner Technik nichts. Ob eine Kamera auch bei diesen ISO-Werten noch qualitativ gute Bilder erzeugen kann, entlarvt dann das feine Fell der sympathischen Nager zudem gnadenlos. Doch aufgepasst: Nicht immer ist die Weichzeichnung, die das Pixelrauschen unterdrückt, schuld, wenn nicht mehr einzelne Haare sichtbar sind. Schwimmt ein Biber, oder klettert er gerade erst aus dem Wasser, so bilden die Haare stellenweise eine glatte Oberfläche und die sieht dann übermässiger Weichzeichnung nicht unähnlich!
Gewiss, die Canon-Ingenieure haben die Empfindlichkeit nicht umsonst auf ISO 12800 begrenzt, aber bei der riesigen Ausgabegrösse welche die 5DsR ermöglicht, sind 100%-Ansichten eh völlig übertrieben. Die folgenden Bilder sind teilweise gecroppt und würden trotzdem noch für grosszügige Prints ausreichen. Ich bin jedenfalls bis ISO 3200 sehr zufrieden. Geht es ohne starkes croppen, sind notfalls sogar die ISO 6400 gut brauchbar.
Einen Kranz möchte ich noch dem EF 100-400mm f/4,5-5,6L IS II USM winden; freihändig eine Brennweite von 400mm, bei 1/160s benutzen zu können, hätte ich mir früher nicht einmal zu träumen gewagt!