Eigentlich kann man, mit viel Zeit und Ausdauer, während des ganzen Jahres Biber antreffen. Trotz etlicher Versuche auch im Winter, hatte ich noch nie das Glück, während der kalten Jahreszeit einen Biber zu sehen. Umso mehr freue ich mich jeden Frühling auf unsere erste Begegnung. Am Samstag war es wieder so weit. Während an schwül-warmen Sommerabenden meine frühesten Sichtungen so ab 19:30 Uhr beginnen, musste ich mich allerdings eine gute Stunde länger gedulden. Das wäre ja an sich kein Problem, aber die Auenwälder tragen jetzt doch schon viel Laub und so nimmt das Licht rapide ab.
Zwei Ausrüstungstests standen für mich auch noch an. Einerseits wollte ich versuchen, ob die EOS 7D MkII eine Alternative für die EOS 5D MkIII sein kann, wenn es darum geht, dunkelbraune, felltragende Biber, im Schatten der Uferböschung mit bis zu ISO 6400 aufzunehmen. Das Biberfell entlarvt gnadenlos, wenn man starkes Kamerarauschen bei der Entwicklung reduzieren muss und selbst das Scharfstellen ist bei so wenig Licht auf dem fein strukturierten Fell nicht ganz ohne. So viel vorweg; die 7D MkII hat sich sehr gut geschlagen! Der AF ist topp und die ISO 6400 sind durchaus brauchbar.
Statt wie bisher mit dem EF 4,0/500mm vom Stativ aus zu fotografieren, versuchte ich diesmal mit dem EF 4,5-5,6 100-400mm MkII und ohne Stativ zurecht zu kommen. Und auch hier, staune ich. Der Bildstabilisator ist dermassen gut, dass die Kaubewegungen des Bibers der limitierende Faktor ist und nicht das verwackeln. Das heisst jetzt nicht, dass ich immer ohne Stativ losziehen werde, sicher nicht. Aber gerade in der dichten Ufervegetation war es oft schwierig und nicht gerade geräuschlos, wenn ich das Stativ richtig platzieren und in der Höhe justieren musste um durch eine Lücke zwischen den Zweigen sehen zu können. Ich empfand es als Befreiung, mich bewegen zu können. Die Beurteilung der Bildqualität überlasse ich Euch, ich für meinen Teil bin sehr zufrieden.